Archiv für den Monat: September 2014

Celta vs. Deportivo…O Noso Derbi..Unser Derby auf Galizisch

Galizien…bekannt durch exquisite Meeresfrüchte, mitunter zu exorbitanten Preisen, aus den „Rias Galegas“ und den besten Kartoffeln Spaniens, da es dort auch gerne und oft regnet, schöne Strände und unbändige Küsten, die zum Schmuggel wie erschaffen scheinen. „Galegos“ werden in Südamerika generell alle spanischen Immigranten genannt, die im Laufe der Jahrhunderte dort ankamen. Galizisch ist auch der sprachliche Ursprung des heutigen Portugiesisch…

Und ebenso ist Galizien bekannt durch eines der brisantestes Derbies in der Primera División.

Vigo 2

Die Rivalität beider Vereine und Städte, die etwan 130 km Luftlinie voneinander entfernt liegen, geht bis in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts, also noch vor der Einführung der Primera División (PD), zurück.

Vigo 3

Im Jahre 1923 fusionierten die beiden bedeutensten Vereine Vigo’s (Fortuna und Vigo Sporting) zum neuen Grossklub Celta de Vigo. Allerdings ging einigen der besten Akteuren der Vorläufervereine dieser Zusammenschluss gegen den Strich und sie verweigerten sich dem neuen Verein beizutreten.

So wechselten daraufhin u.s. der Olympiateilnehmer von 1920 in Antwerpen, Luis Otero, der Keeper Isidro und andere in den Norden nach A Coruña. Vor allem der Weggang Otero’s fand in Vigo wenig Anklang. Dies ist wohl der Ursprung dieser Rivalität, die manchmal über die Grenzen des Sportlichen hinaus geht. So werden z. B. die Einwohner Vigo’s despektiv als „Portugiesen“ bezeichnet. Hintergrund dabei ist, das Portugal als armes oder ármeres Land gilt.

In Vigo versuchte man den Verlust durch eine Anzeige wegen Bestechung zu stoppen und so dauerte es bis 1924 ehe Otero für die „Herculinos“, wie Dépor auch von seinen Anhängern genannt wird, auflaufen konnte. Und das gegen niemanden geringeres als gegen die Auswahl Uruguay’s. Als Konsequenz wurde der Supermarkt der Familie Otero in Vigo von der dortigen Bevölkerung boykottiert.

Der Ein- oder Abstieg in die Metro Vigo’s

Metro Vigo

Der Konflikt schwelte in den kommenden Jahren, als¨über die Einführung einer landesweiten Spielklasse und deren Zugangskriterien debattiert wurde, weiter. Der damalige Präsident des Fussballverbandes, Pedro Díez de Rivera, lud zu verschiedenen Gesprächen, um die Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Vereinen abzubauen.

Ohne Erfolg, denn bezgl. der Gründung der PD gab es seinerzeit zwei Fraktionen, die sich diametral gegenüberstanden. Die Einen, die „Maximalisten“, forderten eine grosse Liga, um möglichst viele Vereine, Städte und Regionen repräsentiert zu sehen. Dagegen sprachen sich die „Minimalisten“ aus, die eine Spielklasse favorisierten an der erstmal nur ehemalige Meister und Vizemeister der verschiedenen regionalen Meisterschaften teilnehmen sollten. Celta gehörte zu den „Maximalisten“ und Dépor zum Gegenpart, der sich durchsetzten sollte. Allerdings erhielten die „Deportistas“ auch keinen jener zwölf Startplätze zum Auftakt der PD in der Saison 1929/30.

So trafen dann beide Klubs im Jahre 1930 nur ein einziges Mal im Campeonato Regional in Vigo aufeinander. Bereits im ersten Durchgang ging es heiss her und die Animositäten verlagerten sich auch auf das Spielfeld. Das veranlasste mehrere Spieler Dépor’s nicht zu Wiederanpfiff zurück auf dem Rasen zu erscheinen. Der Schiedsrichter zeigte sich jedoch unbeeindruckt und liess obgleich der numerischen Unterlegenheit weiterspielen. Celta gewann am Ende mit 13:0!

Nach dieser Geburtsstunde der Rivalität galten zwei Siege in der jeweiligen Saison als das Non-Plus-Ultra für die Fans beider Klubs und daran hat sich bis zum heutigen Tage nichts geändert. Auch wenn Dépor trotz des Sieges im letzten Derby in Balaídos (15.4.2012) absteigen musste. Doch nach nur einem Jahr in der „Hölle“, wie die Segunda División A seitens Atlético’s nach derem Abstieg im Jahre 2000 getauft wurde, stand gestern wieder eine Neuauflage dieses Klassikers an.

Das letzte Derby in Balaídos 2012

Und obwohl es im Allgemeinen schwierig ist, bei Derbies einen Favoriten zu nennen, oblag diese Bürde sicherlich Celta, die nach vier Runden immer noch ungeschlagen waren und dabei auch schon acht Mal einen Treffer bejubeln durften. Im Gegensatz hing bei Dépor der Haussegen nach dem 2:8-Debakel am vergangenem Sonnabend gegen Real Madrid schief. Nicht verwunderlich also, dass Dépor nach diesem Schützenfest die Abwehr mit den meisten Gegentoren in der PD aufwies.

Depor-Fans beim Abschlusstraining

Zusätzliche Brisanz lieferte auch der Mann auf der Bank der „Deportistas“: Nämlich jener Víctor Fernández unter dem Celta seine letzte grosse Zeit von 1999-2004 mit teilweise berauschendem Offensivfussball und UEFA-Cup-Teilnahmen erlebte.

Die Kolonne der Busse auf der Autobahn Richtung Vigo

Depor Anreise z. Derby

Alles bereit in der Kabine der Gäste

Nun direkt zum Match

Celta legte auch unter dem neuen Coach Berrizo los wie die Feuerwehr. Trotz des Abgangs von Luis Enrique zu Barça, stehen immer noch einige Spieler im Aufgebot der „Celeste“, die in der Masia ausgebildet wurden. Einer von ihnen ist Nolito, der mit seinem Slalomlauf einschliesslich eines gelungenem Abschlusses auch keine 180 Sekunden brauchte, um einzunetzen.

Das verlieh dem Spiel der Hausherren zusätzliche Sicherheit und Dépor kam nicht nur schlecht aus den Startlöchern, sondern wirkte auch in der Folgezeit unsortiert. Celta dominierte den ersten Durchgang fast nach Belieben und hätte in nicht weniger als fünf Aktionen vor dem Kasten von Germán Luz das Ergebnis höher schrauben können. Die Gäste waren nur auf Schadensbegrenzung aus und hofften das Celta wie schon so oft nach dem Wechsel nachlassen würde.

Der Block der gut 1 000 Dépor-Fans im Stadion „Balaídos“

Und tatsächlich hatten die Gáste nach dem Pausentee mehr vom Spiel. Nach einer der vielen Läufe auf der Aussenbahn Juanfrans‘ kam der Ball zu Issac Cuenca, der seinerseits mit der Pike den Ausgleich besorgte. Das Match wurde nun umkämpfter ohne jedoch ins Unsportliche auszuarten.

Dépor hatte nun mehr vom Spiel, doch Celta blieb durch Nolito und Larrivey, die ebenso wie der Chilene Orellana für manches Kopfzerbrechen in der Hintermannschaft der Blau-Weissen sorgte, bei Gegenstössen immer gefährlich.

Und so war es auch der von Rayo gekommene Argentinier Larrivey der im Anschluss an eine Ecke per Kopf die erneute Führung für Celta erzielte. Doch es blieben immer noch gut 20 Minuten, um zumindest ein Remis mit nach A Coruña zu nehmen.

Und die grosse Chance dazu sollte Dépor drei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit durch einen Strafstoss bekommen. Medunjanin übernahm die Verantwortung, doch Sergio Álvarez hechtete ins bedrohte Eck und lenkte den Ball mit einer grossartigen Parade zur Ecke.

Am Spielstand änderte sich dann bis zum Schlusspfiff des Unparteiischen nichts mehr. Der Saisonauftakt von Celta mit neun Zählern nach fünf Begegnungen muss als gelungen bezeichnet werden, wohingegen bei Dépor, das nur vier Punkte aufweist, die Luft für Víctor Fernández immer dünner wird.

So sehen Derby-Sieger aus!

CELTA

1 Sergio Álvarez
2 Hugo Mallo
3 Fontàs
6 Radoja
8 Álex López
10 Nolito
11 Larrivey
14 Orellana
21 Planas
22 Cabral
23 Krohn-Dehli

AUSWECHSLUNGEN
24 Augusto
Álex López (67′)
19 Jonny
Nolito (83′)
20 Sergi Gómez
Krohn-Dehli (89′)

TRAINER

Eduardo Berizzo

Deportivo

1 Lux
4 Alex Bergantiños
8 Medunjanin
9 Hélder
11 Juanfran
12 Sidnei
14 Isaac Cuenca
15 Laure
16 Luisinho
23 Lopo
24 Fariña

AUSWECHSLUNGEN

19 Ivan Cavaleiro
Isaac Cuenca (70′)
6 José Rodríguez
Laure (77′)
18 Toché
Fariña (85′)

TRAINER

Víctor Fernández Braulio

SCHIEDSRICHTER
Schiedsrichter : Del Cerro Grande, Carlos
Assistent 1 : Yuste Jiménez, Juan Carlos
Assistent 2 : Álvarez Cantón, Abrahám
4. Schiedsrichter : Juan Bustos, Héctor

TORE

1-0 Nolito (3′)
1-1 Isaac Cuenca (53′)
2-1 Larrivey (71′)

GELBE KARTEN

Fontàs (41′)
Larrivey (71′)
Orellana (77′)

Luisinho (68′)
Laure (75′)
Sidnei (77′)

STADION: Balaídos 23.903 ZUSCHAUER

QUELLEN: Spielstatistiken lt. Spielberichtsbogen (http://actas.rfef.es/actas/RFEF_CmpPartido?cod_primaria=1000144&CodActa=24419)
Fotos: Mª José Barreiro López de Gamarra (Vigo)

3. Runde der Copa S.M. el Rey 15.10.2014…bei TV-Übertragung auch 14. und/oder 16.10 als Termin möglich

Real Valladolid-Girona FC

UD Las Palmas-CD Numancia

Albacete Balompié-RC Recreativo de Huelva

Real Betis-CD Lugo

CD Mirandés-Deportivo Alavés

L’Hospitalet-CD Izarra

UD Cornellá-SD Leioa

RB Linense-Cádiz CF

CD Alcoyano-Lleida Esportiu CF

Real Oviedo SAD-UCAM Murcia CF

SD Huesca-Barakaldo CF

Freilos: CE Sabadell FC

Die vier spanischen CL-Teilnehmer im direkten Duell

Der Auftakt dieses Samstagspieltages fand im Camp Nou zu Barcelona statt, wo der Vizemeister auf den Athletic Club traf. Die Männer von Ernesto „Txingurri“ Valverde hatten sich einiges vorgenommen, wie der Mittelfeldspieler Beñat Etxebarria tags zuvor im Interview verkündete. Man wolle es ausnutzen, dass Barça in der Frühphase der Saison noch nicht vollständig die Mechanismen und einstudierten Spielzüge parat habe.

Bei allerfeinstem Sommerwetter, das mehr als einen letzte Woche an der Mittelmeerküste über Gebühr hat Schwitzen lassen, lief Barça zum ersten Mal in der Geschichte daheim nicht in blau-granotroten Trikots auf. Gestern präsentierten sich die „Culé“ ihren Fans in einem Dress, das den katalanischen Nationalfarben nachempfunden war, quasi als ihr Beitag zum katalanischen Nationalfeiertag, der „Diada Nacional de Catalunya“, zwei Tage zuvor.

http://de.wikipedia.org/wiki/Diada_Nacional_de_Catalunya

Die Basken ihrerseits liefen in ihrer Ausweichspielkleidung auf, welche die „Ikurriña“, die baskische Flagge, symbolisiert.

Als wesentliche Neuheit wurde in den Medien die Rückkehr Messi’s zu alter Spielfreude und Torgefahr, nach der ziemlich verkorsten vergangenen Saison, herausgearbeitet. Messi hatte nach dem WM-Finale einfach mal die Seele baumeln lassen und spielte nur beim Abschiedsspiel von Deco mit. Im Vorjahr brachte es der Mann aus Rosario auf etliche Privatspiele mit insgesamt über 40 000 Reisekilometern.

Zum Spiel selbst ist als Erstes anzumerken, dass Dani Alves passen musste und zumindest bis zum kommenden Mittwoch auf seinen 300. Pflichtspieleinsatz für die Katalanen warten muss.

Beide Teams hatten eine vermeidlich sehr offensive Aufstellung gewählt. Bei den „Leones“ waren hinter der einzigen Spitze, Aritz Aduriz, mit Munain, Beñat und Susaeta drei Akteure mit von der Partie, die sowohl durch Passspiel als auch durch einen Abschluss ihrerseits für Gefahr sorgen können. So war es auch Munain nach nur zwei Zeigerumdrehungen, insgesamt blieb er dann doch sehr farblos , der mit einer scharfen Flanke von links Claudio Bravo zu einer Flugeinlage zwang, da Aduriz am zweiten Pfosten bereits einschussbereit wartete.

(Aus dem Twitter von G. Piqué. Hier mit seinem Sohn Milán: „So etwas ähnliches habe ich noch nie erlebt. Einfach unvergesslich!“)

Bei den Gastgebern sorgte erneut die Shooting-Star Munir El Haddadi für die meiste Unruhe in und vor dem Strafraum von Athletic, wobei der Neuauswahlspieler Spaniens allerdings in ein paar Szenen zu überhastet abschloss. Die Anhänger der Gäste mussten bis zur 27. Minute auf den ersten Torschuss warten, der jedoch den chilenischen Auswahlkeeper Bravo vor keine ernstzunehmenden Probleme stellte. Insgesamt verlebte Bravo einen sehr ruhigen Nachmittag in seinem Kasten.

Nach gut einer halben Stunde Spielzeit übernahm Barça vollständig das Kommando auf dem Rasenrechteck und der schwache Schiedsrichter Fernández Borbalán, auch schlecht von seinen Assistenten unterstützt, hätte zweimal auf Strafstoss entscheiden müssen. Zuerst stiess Gorka Iraizoz fast an der Strafraumgrenze Munir mit beiden Händen um, als er die Position verloren hatte und fünf Minuten später eine nahezu identische Situation als Pedro, mit dem Rücken zum Tor und auf dem Weg den 16-er zu verlassen, ebenso ungeschickt wie ungestraft von einem Verteidiger zu Fall gebracht wurde.

Athletic spielte mit dem Feuer und konnte sich bei Gorka bedanken, der zwei Grosschancen durch Pedro und Munir von der Linie kratzte, dass das Remis weiterhin Bestand hatte. Bei Barça hiess der beste Mann Javier Mascherano, der alles was in Richtung Strafraum kam, humorlos abräumte, ohne dabei die Grenze des Erlaubten zu überschreiten. Der „Jefecito“ hatte Pech, als er kurz vor dem Seitenwechsel durch ein Tritt ins Gesicht von Aduriz verletzt wurde und nach der Pause gegen Gerard Piqué ausgetauscht werden musste.

Nach dem Pausentee gab es mehr von dem bis dahin dargebotenem: Barça machte das Spiel und die Bälle prallten wie von einer unsichtbaren Wand wieder zurück. Ähnlich wie bei dem in Euskadi so beliebtem Pelota(Frontón)-Spiel. Die Katalanen liessen die Aussenpositionen im Angriff unbesetzt, damit Jordi Alba, der ein sehr gutes Match ablieferte, und Montoya sich einschalten und Bälle in den Strafraum schlagen konnten. Angesichts der Tatsache, dass die potenziellen Abnehmer (Messi, Pedro, Munir) ob ihrer Körpergrösse nicht gerade als Kopfballungeheuer bekannt sind, birgt eine derartige Taktik wenig Gefahr für die verteidigende Mannschaft.

Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit wurde ein Treffer Munirs‘ wegen Abseits die Anerkennung versagt. Kurz darauf kam Neymar Jr. für den Hispano-Marokkaner. Auf der Gegenseite ist lediglich ein halbherziger Schuss von Munain eine Erwähnung wert (72. Minute).

So verstrich die Zeit und es machte sich eine gewisse Unruhe im Publikum breit. Doch anders als in der näheren Vergangenheit zog Barça keine dieser endlosen und meist unfruchtbaren Ballstaffetten auf, sondern agierte vertikaler, ohne jedoch sinnlos hohe Schläge in den blauen Himmel zu jagen.

Am Ende wurden die Katalanen durch zwei Treffer von Neymar Jr., jeweils nach präzisem Zuspiel von Leo Messi belohnt und so blieben die Punkte in „Can Barça“ vor dem schweren Gang am kommenden Mittwoch, wo sich in Paris mit PSG die erste schwere Prüfung der noch jungen Saison abzeichnet.

Barcelona

13 Claudio Bravo
2 Montoya
4 Rakitic
5 Busquets
7 Pedro Rodríguez
8 Iniesta
10 Messi
14 Mascherano
18 Jordi Alba
24 Mathieu
31 Munir

Trainer:
Luis Enrique Martínez García

Auswechslungen:
3 Piqué
Mascherano (46′)
11 Neymar
Munir (62′)
29 Sandro
Pedro Rodríguez (77′)

Athletic

1 Iraizoz
4 Laporte
7 Beñat
8 Iturraspe
10 De Marcos
14 Susaeta
17 Mikel Rico
18 Gurpegi
19 Muniain
20 Aduriz
24 Balenziaga

Trainer:
Ernesto Valverde Tejedor

Auswechslungen:
29 Unai López
Beñat (62′)
11 Ibai
Susaeta (62′)
21 Viguera
Mikel Rico (82′)

Tore:
1-0 Neymar (78′)
2-0 Neymar (84′)

Gelbe Karten:
Busquets (62′)

Aduriz (29′)

Stadion:
Camp Nou (80.181 Zuschauer)

Schiedsrichter: Fernández Borbalán, David
Assistent 1: Cabañero Martinez, Raul
Assistent 2 : Canelo Prieto, Jorge
4º Schiedsrichter : Melgares De Aguilar Fernández, Alfonso

(Quelle der Statistiken aus dem Spielberichtsbogen:http://actas.rfef.es/actas/RFEF_CmpPartido?cod_primaria=1000144&CodActa=24300)

Um 20h standen sich im Santiago Bernabéu Real Madrid und Atlético gegenüber. Nach den beiden Spielen um den spanischen Supercup also bereits das dritte Aufeinandertreffen dieser Teams in der aktuellen Spielzeit. Für Carlo Ancelotti war dies auch schon das achte Derby in seiner zweiten Saison auf der Bank der „Blancos“.

Im Vorfeld war viel über eine zu harte Spielweise der „Colchoneros“ zu hören, sehen und lesen. Doch „Carleto“ selbst nahm dieser Kritik den Wind aus den Segeln, als er auf der Pressekonferenz am Freitag den Diskurs seines Pendant Diego Pablo „Chollo“ Simeone aufgriff und zu Protokoll gab, das engagiert gespielt werden muss und Fussball eben kein Spiel für „Señoritas“ sei.

Die Länderspielpause war in den Medien geprägt von einer harschen, wie berechtigten Kritik hinsichtlich des Auftritts Madrids‘ vor zwei Wochen in Anoeta als ein zwei Tore Vorsprung leichtfertig verspielt wurde. Nach den Verpflichtungen dieses Sommers ganz im Sinne der „Florentino-Doktrin“ die aktuell hervorstechenden Spieler an die Castellana zu holen, muss verhindert werden, dass die Kabine sich in ein Pulverfass verwandelt. In einem mit Stars gespickten Kader sind wohl nur wenige der hochkarätigen Fussballer bereit eine Statistenrolle zu übernehmen. Das ist v.a. im Hinblick auf die im Vorjahr verpflichteten Spieler wie Isco und Asier Illarramendi zu sehen, wobei letzterer bisher weit hinter den gestellten Erwartungen zurück blieb.

Nach dem gewohnten Abtasten in der Anfangsphase fiel das erste Tor genauso wie es sich Simeone, der wegen seiner Sperre den Kick aus einer VIP-Kabine verfolgen musste, und Germán „Mono“ Burgos ausgemalt hatten. Eine Ecke, ein Standart, brachte die „Rojiblancos“ in Front. Koke trat den Eckball von links, flankte auf den kurzen Pfosten, wo sich der portugiesische Innenverteidiger Tiago der Bewachung durch Benzema entzog und aus einem Meter Entfernung einköpfte. Iker tat nichts und wurde in den folgenden 80 Minuten gnadenlos ausgepfiffen.

Wie auch Benzema bis zu seiner Auswechslung.Für Karim Benzema kam später Chicarito Hernández zu seinem Debüt auf der „Pasta sagrada“, der heiligen Wiese/Weide wie di Stefano das Bernabéu zu nennen pflegte.

Casillas feierte seinen 15. Geburtstag als Stammtorwart der „Merengues“ in einem wenig berauschenden Moment seiner Formkurve. Sechs der letzten sieben Schüsse auf sein Gehäuse musste der Torsteher aus Móstoles passieren lassen.

Die Antwort Madrids‘ offenbarte ebensowenig Überrauschungen wie das x-te Gegentor im Anschluss an eine Standartsituation. Kroos und Modric sollte die BBC-Sturmreihe (Bale-Benzema-Cristiano) in Szene setzen, deren Offensivpotential durch den Kolumbianer James Rodríguez unterstützt wurde.

Doch wieder einmal blieb es CR7 vorbehalten mit einer Einzelaktion für den Ausgleich zu sorgen. Ein Lauf auf dem rechten Flügel, zwei/drei Haken geschlagen, den Ball an Siquiera, der den Portugiesen nie unter Kontrolle bekam, vorbeigelegt und Strafstoss. Mehr als eindeutig und genauso sicher von CR7 selbst verwandelt.

Im Anschluss zeigte Moyá im Tor von Atléti mit Paraden nach Bale-Freistoss und Benzema-Kopfball, warum er derzeit die Nummer 1 ist und den Vorzug vor dem neuen Keeper Jan Oblak (kam für 16m € von Benfica) erhält.

Nach dem Seitenwechsel dominierte Madrid das Spiel, ohne die gewohnt sichere Defensivabteilung Atléticos vor grössere Probleme zu stellen. Es verstrich wertvolle Zeit. Und Simeone handelte: mit Arda Turan und Antoine Grizmann kamen für Mandzukic und den Mexikaner Raúl Jiménez zwei frische Akteure, die das Spiel entscheiden sollten.

Die erste Gelegenheit vergab der Türke noch, doch in der 77. Minute verwertete Arda einen Flachpass, nach schöner Kombination auf dem rechten Flügel, mit einem trockenen Schuss, der genau am Pfosten, unerreichbar für Iker, einschlug. Madrid war daraufhin geschockt und verlor insgesamt verdient.

14 lange Jahre hatten die „Colchoneros“ zuvor auf einen Ligaerfolg beim Lokalrivalen warten müssen und jetzt besiegten die „Indios“ die „Vikingos“ erstmals in der Geschichte der Primera División zwei Mal hintereinander vor deren Publikum.

Neben den erwähnten Pfeifkonzerten gegen Casillas und Benzema, machten sich nach dem 1:2 viele Fans ihrer Unmut Luft und forderten den Rücktritt des Präsidenten Florentino Pérez . Nach drei Spieltagen beträgt der Rückstand auf Barcelona schon sechs Zähler und das obwohl die Erwartungen an dieses neu formierte Team sehr hoch waren/sind.

Real Madrid

1 Iker Casillas
3 Pepe
4 Sergio
5 Coentrao
7 Ronaldo
8 Kross
9 Benzema
10 James
11 Bale
17 Arbeloa
19 Modric

Trainer:
Ancelotti , Carlo

Auswechslungen:
14 Chicharito
Benzema (63′)
23 Alarcon
Bale (71′)
2 Varane
Arbeloa (77′)

Atlético Madrid

1 Moyá
2 Godin
3 Siqueira
5 Tiago
6 Koke
8 Raul Garcia
9 Mandzukic
11 Raúl JIménez
14 Gabi
20 Juanfran
23 Miranda

Trainer:
GESPERRT!

Auswechslungen:
10 Arda
Gabi (60′)
7 Griezmann
Raúl JIménez (63′)
4 Mario Suarez
Mandzukic (77′)

Tore
0-1 Tiago (9′)
1-1 Ronaldo (25′)
1-2 Arda (75′)

Gelbe Karten:

James (18′)
Arbeloa (63′)
Chicharito (66′)
Modric (83′)

Godin (21′)
Siqueira (24′)
Mandzukic (40′)
Gabi (53′)
Miranda (85′)
Mario Suarez (88′)
Koke (89′)

Stadion: Santiago Bernabéu (80 500 Zuschauer)

Schiedsrichter: Mateu Lahoz, Antonio Miguel
Assistent 1 : Cebrián Devis, Pau
Assistent 2 : Núñez Fernández, Jon
4º Schiedsrichter : Muñoz Pérez, Ivan

(Quelle der Statistiken aus dem Spielberichtsbogen: http://actas.rfef.es/actas/RFEF_CmpPartido?cod_primaria=1000144&CodActa=24296)

Copa del Rey, 2. Runde: alle Ergebnisse, siegreiche Mannschaft in Grossbuchstaben

MIRANDÉS 4 – 1 Ferrol
Guijuelo 0 – 1 L’HOSPITALET
LlEIDA 3 – 0 Guadalajara
ALCOYANO 1 – 0 Nastic
LEIOA 2 – 0 Teruel
CÁDIZ 2 – 1 Lealtad
LINENSE 4 – 1 Fuenlabrada
CD IZARRA 3 – 1 Somozas
Avilés CF 0 – 1 BARAKALDO
CORNELLÀ 3 – 2 Zamora
Sporting 1 – 3 VALLADOLID
BETIS 2 – 0 Llagostera
RECREATIVO 2 – 1 Ponferradina
ALAVÉS 2 – 0 Osasuna
Mallorca 0 – 2 LAS PALMAS
Murcia 1 – 2 SABADELL
LUGO 1 – 0 Alcorcón
ALBACETE 1 – 0 Zaragoza 0

GIRONA 0 – 0 Tenerife 0
( GIRONA gewinnt im 11-m-Schiessen 6-5)

UCAM MURCIA 1 – 1 Eldense
( UCAM MURCIA gewinnt im 11-m-Schiessen 3-2)

Villanovense 2 – 2 HUESCA
( HUESCA gewinnt im 11-m-Schiessen 4-3 )

Leganés 1 – 1 NUMANCIA
( NUMANCIA gewinnt im 11-m-Schiessen 4-1)

Der kometenhafte Aufstieg des Munir El Haddadi

Munir – ein neuer Superstar???

Der Name des hispano-marokkanischen Stürmers ist derzeit in aller Munde!

Vor knapp einem halben Jahr debütierte er in der zweiten Mannschaft des FC Barcelona in der Segunda División A. Damals gehörte er schon zum Kreis der span. U-19 Auswahl und im Sommer, als mit Luis Enrique ein neuer Coach „Can Barça“ übernahm, durfte er an der Vorbereitung der ersten Mannschaft teilnehmen.

Auf den ersten Blick auch nichts verwunderliches, da viele Spieler wegen der WM in Brasilien noch im Urlaub weilten. Aber auf der anderen Seite gab es eine Reihe von zufälligen Verknüpfungen, wie die bereits erwähnte Rückkehr von Luis Enrique von Celta als Hoffnungsträger auf der Bank nach einer verkorksten Saison ohne Totelgewinn unter Gerardo „Tata“ Martínez und der Bestätitugung des Transferverbotes bis zum Wintertransferfenster 2016 durch den CAS (Court of Arbitration for Sport der UEFA).

Der, am 1.9.1995 in der Nähe von Madrid geborene, Munir wusste die Gunst der Stunde zu Nutzen und avancierte zum treffsichersten Akteur der „Blau-Grana“ in Vorbereitung. Zwar verpflichtete Barcelona mit dem uruguayischen Superstar Luis Suárez einen echten „9“, wie von Luis Enrique gefordert, aber aus allerseits bekannten Gründen wird es noch bis Ende Oktober dauern bis „Luisito“ für seinen neuen Verein auf Torejagd gehen darf.

Zum anderen gelten die Katalanen auf der iberischen Halbinsel generell als „sparsam“ und so passt es natürlich einerseits ins Klischee, aber auch in die Philosophie des Klubs auf eigene Produkte aus dem Internat „La Masia“ zu setzten.

Und mit jedem Spiel, das bestritten wurde, wuchs die Zahl der Befürworter doch einem eigenen Nachwuchsspieler eine Chance zu geben. So war Munir dann auch beim traditionellen Aufgalopp vor eigenem Publikum beim IL. TROFEO JUAN GAMPER mit von der Partie. Also innerhalb kürzester Zeit änderte sich das Panorama für den 1,75 grossen Munir grundlegend. Ein wahrer Quantensprung vom lässigen Foto mit Messi auf dem Trainingsgelände bis zum gemeinsamen Foto beim Torjubel mit der „Pulga“ (dt. Floh).

Es folgte sein Debüt im Ligaspiel gegen den Elche CF mit Torerfolg, seiner Berufung zuerst an seinem 19. Geburtstag zur U-21 Auswahl und am vergangegen Samstag die Nachnominierung zum EM-Quali-Match gegen Mazedinien heute im „Ciutat de Valéncia“ gegen Mazedonien!

Auf die Frage, ob das nicht ein wenig zu schnell geht und vielleicht andere Gründe nicht ausschliesslich sportlicher Natur bestünden, beantwortete bei der heutigen pressekonferenz der Auswahltrainer Vicente del Bosque mit einem klaren „Nein“.

Ein áhnlich gelagerter Fall gab es schon einmal vor der EM 2008 als der damalige Braça Shooting Star Bojan Krcic für die A-Auswahl nominiert wurde, ein Quali-Spiel bestritt und dann in der Versenkung verschwand. Krcic wie auch Munir las Spieler mit doppelter Nationalität hätten eben auch für eine andere Auswahl berufen werden können. Doch das ist bekanntlich nicht mehr möglich, wenn jemand auch nur eine Minute mit der absoluten Auswahl eines Staates bestritten hat. Es bleibt also nichts anderes übrig, als abzuwarten und die weitere Entwickelung abzuwarten!